Montag, 25. Juni 2012

Joselito el Verdadero

Vor einem Monat war ich nach 2 Jahren mal wieder im wunderschönen Conil de la Frontera.
Mein Zeitungskiosk, wo ich seit ich ca. 8 Jahre alt bin, die Aplausos (und später Toros92 und 6 Toros 6 gekauft habe) ist nun ein Restaurant. Immerhin ist der Besitzer der selbe und der Name "El Tascón de la Prensa" eine Referenz an die Vergangeheit.
Leider bekommt man in ganz Conil keine Stierkampfzeitschrift. nun gut, dachte ich, immerhin kann ich mir vor dem Abflug in Jerez eine kaufen. Abflug Montag abend: Zeitschriften weg, die Neuen noch nicht da. Pffff!
Jedenfalls habe ich mir ein Conil die Autobiographie von José Miguel Arroyo "Joselito" gekauft.
Ein tolles Buch - in 3 Tagen am Strand gelesen.
Dies ist, soweit ich weiß eine der ganz wenigen echten Autobiographien eines Matadors. Und was für eine Mutige! Ich hatte schon immer gelesen, daß "Joselito" aus sehr schwierigen Verhältinissen kam, fand auch seine Adoption durch seinen Manager Enrique Arranz etwas befremdlich. Rätselte über seine Höhen und besonders die Tiefen.
Nun also eine allumfassende Klärung: Mutter verlässt Vater, Vater hält sich mit krummen Geschäften über Wasser, Gewalt und Drogen. Vater stirbt und José ist waise. Kurz davor ebenfalls auf die schiefe Bahn zu kommen, entdeckt er die Corrida. Wäre es nicht dazu gekommen, wäre er wahrschinlich im Drogensumpf untergegangen oder im Gefängnis gelandet. Ein wunderbar ehrliches Buch in charmantem Stil geschrieben. "Joselito" nimmt kein Blatt vor den Mund.

"Joselito"war der erste Matador, dem ich die Hand geschüttelt habe (eine wahre Pranke!), am 25.9.1996 in Nimes. Strömender Regen ab dem 2 Stier. Cesar Rincón 1 Ohr, Joselito 2 und Ponce 1 und 1.
Im März 1997 in Nimes eine der besten Faenas, die ich je gesehen habe. Mit auf dem Cartel Ponce und José Tomás.

Für mich ist und bleibt "Joselito" der Matador schlechthin und "mein" Matador sowieso.

Und besonders freut micht, daß er in seinem Buch ein für alle mal klärt, was ich schon immer gesagt habe: José Gómez stand auf den Cartels immer als "Gallito" bzw. "Joselito el Gallo".

José Miguel Arroyo jedoch ist "Joselito". Der einzige und der wahre. El Verdadero.

Enhorabuena maestro!
 

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